…Wochen bis zur Premiere von „Die bessere Hälfte“ am 3. März 2023 bei uns im Dehnberger Hof Theater.
Das Material für das Bühnenbild wartete noch beim Holzhändler auf seine fachgerechte Verarbeitung und die erste Probenwoche war gerade vorbei. Immerhin gab es schon die Originalmöbel mit Schonbezügen, zwei Rahmen, die die späteren Türöffnungen perfekt spielten und ein dem in nichts nachstehendes Ensemble. Hier auf dem Bild in einer Probenpause.
Eigentlich hätte der leicht skeptische Blick von Ole Bosse im Vordergrund eher zu mir gepasst, denn die Botschaft unseres Holzlieferanten, die Zuschnittsäge müsse repariert werden und eine Verarbeitung sei erst nach der Premiere möglich, beruhigte nicht wirklich. Aber woher konnte das Ole Bosse wissen?
Und da wären wir schon mitten im Zentrum der Komödie von Sir Alan Ayckbourn. Woher konnte Frank wissen, dass seine Frau an dem Abend vielleicht doch nicht nur zum Plaudern ohne ihn ausgegangen ist, der vermeintliche Plauderpartner eine Geschichte erfand, die dessen Frau zu einer Handlung verführte, die nicht nur die beiden beteiligten Paare in Kalamitäten bringen sollte, sondern bei dem nun durch die Lügengeschichte involviertes drittes Paar eine respektable Ehekrise auslöste?
Hinreißend und temporeich spielen die sechs SchauspielerInnen die genial gestrickte Komödie Ayckbourns nicht nur zeitgleich in zwei Bühnenräumen, sondern richtig spannend wird es dann, wenn alle drei Paare aufeinandertreffen.
Das ist nicht nur nicht einfach zu spielen, sondern verlangt auch eine perfekt durchgetimte Choreografie, damit sich alle dramaturgischen Wellen zu einer gelungenen Komposition zusammenfinden.
Die ersten Durchläufe durch das Stück lassen Großes erwarten, und da war das originale Bühnenbild noch gar nicht am Start.
So wie im Stück das Telefonieren nicht unwesentlich zur Verwirrung beiträgt, hat es bei mir dazu geführt, dass durch ein nettes Telefonat mit der Schreinerei von Thomas Schmidt, dem Vater unseres Schauspielers Tristan Fabian, der in der Komödie als Bob mit der erfundenen Geschichte Ungemach heraufbeschwört, wir nun das Bühnenbild doch noch vor der Premiere fertig stellen konnten.
Tja – telefonieren kann eben Fluch und Segen sein.
Darüber gibt es sogar einen bekannten Theatermonolog von Jean Cocteau für eine Darstellerin und ein Telefon: „Die menschliche Stimme“ – aber das ist eine andere Geschichte.
Freuen Sie sich auf unsere zweite Premiere in diesem Jahr unter der Regie von Marcus Everding, mit gleich drei, da haben wir schon wieder die Zahl vom Anfang dieser Geschichte, neuen Gesichtern in unserem Schauspielensemble: Larissa Sophia Farr, Astrid Haas, Pascal Averibou und Larissa Bader, Ole Bosse und Tristan Fabian, die Sie schon aus anderen Produktionen kennen. Damit Sie mir die Geschichte mit der netten Schreinerei auch abnehmen, hier ein kleiner Ausschnitt vom Bühnenbild, an dem der Theatermaler Klaus-Martin Grebe gerade letzte Hand anlegt. So viel Einblick darf sein.
Premiere am 3. März und weitere Vorstellungen am 4./24./25. März jeweils um 19.30 Uhr. Tickets unter 09123 954490, hier auf der Website und an allen CTS-Vorverkaufsstellen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihr Ralf Weiß