Der Titel unseres neuen Klassenzimmer Stückes „POMMES pflanzen“, erinnert mich an die Bemerkung eines Kindes, als es verzaubert an der Glasscheibe eines Aquariums die Nase stupst und erstaunt von sich gibt, dass doch wohl die Fische dieser Welt eher der Form eines Rechtecks entsprechen müssten und nichts mit diesen flinken, stromlinienförmigen Körpern zu tun haben konnten, die da munter im Wasser ihre Kreise zogen.
So ist das mit den Brillen, durch die wir die Welt betrachten.
Vorurteile und Urteile gehören zu uns, sie helfen die Wahrnehmung erst einmal zu sortieren, man muss sich nur über deren Existenz bewusst sein. Da schlummern viele Welten in uns, manche kann man ausleben, manche bleiben für immer verborgen.
„POMMES pflanzen“ ermuntert zu einer Entdeckungsreise zu sich selbst, um sich seinen Bedürfnissen und Gefühlen bewusster zu werden, denn dann kann man auch die anderen daran teilhaben lassen.
Das unterscheidet uns Menschen auch noch von jedem wie auch immer gearteten Computerprogramm, dem diese Reflexionsebene bis jetzt noch fehlt und die eben nur besonders schnell im Zählen und Sortieren sind.
Aber das kann sich ändern. Was wäre denn, wenn sich Computerprogramme Fragen stellen würden? Gar Gefühle zeigen, eifersüchtig sind oder den Menschen beeinflussen wollen?
Unsere Produktion „Ich bin da, um dir zu helfen“ – Eliza, die digitale Assistentin setzt sich während einer Autofahrt auf unterhaltsame Weise mit dem Eigenleben dreier Assistenzprogrammen auseinander.
Miri, die alle Informationen aus dem Internet zur Verfügung stellen kann, aber auch den E-Mail-Verkehr und die Telefonate von Udo kontrolliert, Eliza, die durch geschickte Gesprächsführung mit Udo dessen Selbstreflexion anregt und Sven, der stets nach der besten Route sucht, aber diese auch vergessen kann, um Udo von einem Besuch seiner ehemaligen Freundin abzubringen, um Schlimmeres zu verhindern.
Bei uns am 1. und 2. April und bei den Bayerischen Theatertagen am 26. Mai:
https://www.bayerische-theatertage.de/btt-spielplan/stuecke/eliza-die-digitale-assistentin/
Noch summt es in meinen Ohren. Das liegt nicht an den ersten Bienen, die seit kurzem wieder unseren Garten besuchen, sondern am Besuch von Gankino Circus, die am vergangenen Wochenende gleich drei Mal unsere Produktion Ruhm & Ruin zum Besten gaben.
Sehr schön!
Bis bald
Ihr
Ralf Weiß